Gary Taubes - Warum wir dick werden

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Rezension

Im Jahr 2007 hat sich der Wissenschaftsjournalist Gary Taubes erstmals mit „Good Calories, Bad Calories“ (bisher nicht in einer deutschen Ausgabe veröffentlicht), dem Thema Adipositas gewidmet. Im Jahr 2010 folgte „Why we get fat“, in der deutschen Ausgabe „Warum wir dick werden“, im Jahr 2016 „The Case against Sugar“, in der deutschen Übersetzung „Der süße Tod“ und 2020 der Titel „The Case for Keto“ (bisher nicht in einer deutschen Ausgabe veröffentlicht).

Jedes Buch an sich ist großartig zu lesen, lässt aber auch klar werden, wohin Gary Taubes Arbeit führt und was sie im Kern aussagt: zu viele raffinierte Kohlenhydrate machen uns dick. Seine Hypothese lautet: unsere Tendenz Fett einzulagern ist genetisch vorbestimmt, uns machen jedoch  hohe Insulinwerte (in Folge eines dauerhaften Überschusses an raffinierten Kohlenhydraten) dick. Zudem stellt er fest, dass Insulinresistent und Übergewicht auch immer ein Zeichen für eine Mangelernährung mit Nährstoffen ist. Davon kann man sich in „Warum wir dick werden“ überzeugen lassen.

Anhand der Forschung aus den letzten 100 Jahren wird aufgezeigt, wie Gary Taubes zu diesen Hypothesen gekommen ist, was seiner Meinung nach gegen die Art von Kohlenhydrat-reicher Ernährung spricht, wie sie uns von offizieller Stelle immer noch empfohlen wird und welche Bedeutung das Thema im Besonderen für uns Adipositas-Patienten hat.

Ich empfand „Warum wir dick werden“ als eine sehr interessante, gut verständlich und ansprechend geschrieben Lektüre. Ich muss jedoch hinzufügen, dass ich mir mit der Zeit bereits einiges an Hintergrundwissen angeeignet habe und durch Beobachtung an mir selber, etwa wie ich auf Kohlenhydrate reagiere, Gray Taubes Hypothesen als Grundlage anerkannt habe.

Ich habe also bereits eine gewisse Ahnungm wie ich zu den fast 200kg Körpergewicht gekommen bin. Zu den Hintergründen der Problematik indes, konnte ich jedoch beim Lesen noch einiges dazulernen.

Auch wenn ich das Buch grundsätzlich jedem interessierten, adipösen oder Abnehmwilligen Leser ans Herz legen möchte, ja es eigentlich als Pflichtlektüre sehe, so mag es für den ein oder anderen der sich mit dem Thema bisher wenig beschäftigt hat womöglich eine Herausforderung zu lesen darstellen. Dazu tragen vor allem die mitunter verschachtelten Sätze bei, die zumindest in der deutschen Übersetzung auffallen, und auch mir beim Verständnis hier und da ein wenig Mühe bereitet haben.

Der Autor betont, dass sich „Warum wir dick werden“ nicht als Diätratgeber versteht, sondern als Lektüre zur Aufklärung über die Gründe für Adipositas. Trotzdem kann man aus dem Buch alles Wissen darüber erfahren, wie eine erfolgreiche Ernährung aufgebaut sein muss, die das eigene Körpergewicht zu regulieren vermag. So findet sich im Anhang ein kleiner Ernährungsteil, nach dem Konzept von Dr. Eric Westman, Duke University, der als „Page 4“-Ernährungsplan in der „Keto und low carb“-Community im Internet viel Beachtung erhalten hat.

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